Da das Segelfliegen 1940 als olympische Disziplin eingeführt werden sollte, wurde 1938 ein Einheitsflugzeug von der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) konstruiert, um gleiche Chancen für alle Piloten zu garantieren. Ein Team unter der Führung von Hans Jacobs entwarf die Meise 1938. Dabei sollte der Entwurf die Bedingungen der Ausschreibung als Segelflugzeug für die olympische Klasse erfüllen. Dies geschah, da das Segelfliegen als olympische Disziplin eingeführt werden sollte und jeder Herausforder dieselben Chancen haben sollte. Während die von Hans Jakobs konstruierten Vorgänger 1937/38, wie der Reiher oder die Weihe, weitergehender Modifikationen bedurft hätten, erschien die Meise vom Beginn an perfekt, um die Bedingungen der Ausschreibung für die Olympiade zu erfüllen. Zusammen mit der Mü 17 der Akaflieg München (konstruiert von Ludwig Karch) repräsentierten die beiden Maschinen Deutschland vor einem olympischen Auswahlkomitee in Sezze nahe Rom im Februar 1939. Trotz starker Konkurrenz in Form des polnischen Orlik und zweier italienischer Segelflugzeuge wählte das Internationale Komitee die Meise. Einige behaupteten, dass der Orlik das bessere Flugzeug gewesen sei und dass die Meise nur gewählt wurde aufgrund des starken deutschen, italienischen und ungarischen faschistischen Einflusses innerhalb der Jury. Ob das der Wahrheit entspricht, kann heute nicht mehr gesagt werden, trotz allem verfügt die Meise über eine ausgezeichnete ausgeglichene aerodynamische Handhabung im Flug.
Konstruktion
Die DFS Meise ist ein leichter Leistungssegler. Die einfache Konstruktion in Holzbauweise ermöglichte es, das Flugzeug relativ einfach zu reparieren bzw. nachzubauen. Das Leitwerk war die Schwachstelle der Meise und konnte bei negativer G-Belastung, wie Rollen, Rücken- und Schnellflug als erstes wegbrechen. Dafür war das Flugzeug aber auch nie ausgelegt worden.
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